Welches Notrufsystem passt zu Ihrer Situation? Hausnotrufsysteme im Vergleich
- kholzner02
- 9. Juli
- 5 Min. Lesezeit
Ein verlässliches Sicherheitssystem für zu Hause ist für viele Menschen ein beruhigender Begleiter und für ihr persönliches Umfeld und alle in der Pflege & Betreuung involvierten Personen eine wichtige Unterstützung im Alltag. Doch nicht jede Lösung passt zu jeder Lebenssituation, denn die Bedürfnisse für einen sicheren Alltag unterscheiden sich oft stark. Umso relevanter ist es, die wichtigsten Unterschiede der diversen Angebote von Notrufsystemen zu kennen, deren Funktionsweise, Stärken und Schwächen zu verstehen und zu wissen, wann moderne Systeme besonders sinnvoll sind. Grundsätzlich kann man zwischen aktiven und passiven Notrufsystemen unterscheiden.

Aktive Notrufsysteme im Überblick: Vorteile, Nachteile und Einsatzbereiche
Notrufsysteme für Senioren, häufig auch als Rufhilfe, Heimnotruf, Notrufuhr oder -armband bezeichnet, sind technische Hilfsmittel, die im Notfall eine schnelle und unkomplizierte Kontaktaufnahme mit einer Notrufzentrale oder hinterlegten Bezugspersonen ermöglichen. Diese aktiven Systeme setzen voraus, dass die betroffene Person in der Lage ist, selbstständig einen Alarm auszulösen.
Aktive Systeme bestehen immer aus einem Gerät, meist einer Uhr oder einem tragbaren Knopf oder Schlüsselanhänger, über welches aktiv ein Alarm ausgelöst werden kann. Die unterschiedlichen Lösungen kann man grundsätzlich in der Art der Alarmierung sowie im Einsatzbereich unterscheiden:
Art der Alarmierung
Callcenter: Der Notruf geht direkt an eine Notrufzentrale
Direkt: Bei Notrufsystemen ohne Callcenter werden im Alarmierungs-Fall die hinterlegten Angehörigen direkt benachrichtigt (z.B. via SMS), welche die weitere Vorgehensweise koordinieren (z.B. Anruf, Fahrt zum Standort,…).
Einsatzbereich
Hausnotruf-Systeme bestehen aus einem Basisgerät, das in der Wohnung installiert wird und mit einem Notruf-Sender verbunden ist. Der Notrufsender kann als Armband („Notrufuhr“) oder Halskette getragen werden. Beim Drücken des Notrufknopfes wird ein Signal an eine Notrufzentrale/Callcenter gesendet, eine Sprechverbindung zur notrufenden Person herstellt und die Sachlage abklärt.
Mobile Notruf- oder Rufhilfesysteme ermöglichen es den Personen, auch außerhalb der eigenen vier Wände im Notfall Hilfe zu rufen. Meist handelt es sich dabei um tragbare elektronische Geräte mit SIM-Karte und Alarmfunktion, die als Notfalluhr, Armband oder auch als App für das Smartphone genutzt werden. Mobile Notrufsysteme verfügen oft über eine GPS-Funktion, mit der der genaue Standort des Notrufenden ermittelt werden kann. Manche bieten auch einen integrierten Sturzsensor an oder eine Freisprech-Funktion an.
Der klare Vorteil aktiver Systeme ist, dass die Betroffenen die Kontrolle darüber behalten, wann und ob ein Notruf ausgelöst wird. Mobile Systeme, ausgestattet mit SIM-Karte haben außerdem den Vorteil, dass sie auch außerhalb des eigenen Haushalts nutzen lassen.
Nachteile aktiver Notrufsysteme
Doch genau hier liegen auch die Schwächen: Was passiert, wenn die Person keine Kraft oder Möglichkeit mehr hat, den alarmierenden Knopf zu drücken, um pflegende Angehörige oder die Rettung zu rufen? Aktive Notrufsysteme funktionieren nur, wenn der Knopf bewusst betätigt wird. Und sie setzen voraus, dass die betroffene Person die Lösung verwendet und den Notrufknopf verlässlich bei sich trägt. Besonders in der Akzeptanz liegt oft die eigentliche Herausforderung:
"Mein Schwiegervater trägt die Notfalluhr meist nicht, weil er sich dafür schämt. Aber wie soll er denn dann im Notfall Hilfe bekommen?" (Petra K., Steyr.)
Bei körperlichen Beeinträchtigungen (z.B. bei Parkinson, Epilepsie) kann es zudem vorkommen, dass die Personen im Falle eines Sturzes körperlich nicht in der Lage sind, aktiv einen Alarm auszulösen. Bei kognitiven Einschränkungen wie bei Demenz steigt das Risiko, dass der Notrufknopf vergessen oder falsch bedient wird und somit keine Hilfe gerufen wird oder umgekehrt - Fehlalarme verursacht werden.
Sicherheit im Hintergrund: wie passive Notrufsysteme funktionieren
Im Gegensatz dazu arbeiten passive Notrufsysteme automatisiert im Hintergrund , ohne dass sie aktiv bedient werden müssen. Sie reagieren auf bestimmte Signale wie Bewegungsmelder, Türkontakte oder Radar-Sturzsensoren und erkennen so, ob alles in Ordnung ist – oder ob möglicherweise eine ungewöhnliche Inaktivität vorliegt. Wird eine Inaktivität vermutet, so werden wie bei aktiven Systemen, je nach Anbieter entweder eine Notrufzentrale oder die Bezugspersonen direkt benachrichtigt.
Einfachere Systeme setzen auf regelmäßige Bestätigungen durch die betroffene Person, etwa durch Drücken einer Taste alle acht Stunden. Auch Sensoren an alltäglich genutzten Türen – zum Beispiel am Kühlschrank oder der WC-Tür – können Hinweise auf die Aktivität geben.
Komplexere Sturzerkennungssysteme arbeiten mit Infrarot- oder Radarsensoren. Mithilfe künstlicher Intelligenz werten sie Signale aus, um Abweichungen zu erkennen, die auf einen Sturz hinweisen. Diese stationären Lösungen sind in der Regel teurer und erfordern meist eine aufwändigere Installation.
Wichtig zu wissen: Technische Grenzen passiver Systeme
Passive Notrufsysteme bieten viele Vorteile – doch sie stoßen dort an ihre Grenzen, wo keine messbaren Signale vorliegen. Sie erkennen nur, was sich technisch erfassen lässt, wie Bewegungsmuster oder das Öffnen von Türen. Nicht jeder Notfall lässt sich technisch sofort erkennen. Wenn sich jemand mit Schwindel ins Bett legt oder einen Schlaganfall erleidet, ohne dass sich das Nutzungsverhalten deutlich ändert, werden solche Situationen für rein signalbasierte Systeme mitunter erst mit starkem Zeitverzug erkannt.
Der große Vorteil: Sicherheit, ohne aktiv zu werden
Ein bedeutender Vorteil bei den passiven Sicherheitssystemen ist es, dass diese Notrufsysteme Auffälligkeiten im Alltag erkennen, ohne dass die betroffene Person im Notfall aktiv eine Handlung ausüben müssen, um zu alarmieren. Im Gegensatz zu aktiven Lösungen arbeiten passive Systeme kontinuierlich im Hintergrund und benötigen deshalb keine Bedienung. Dadurch ist es möglich, lückenlos im Alltag zu begleiten und somit zu mehr Sicherheit im eigenen Haushalt beizutragen.
Paula im Einsatz: Ein smartes, passives Notrufsystem für zu Hause
Paula ist ein besonders smartes Beispiel für ein passives Notrufsystem. Anders als viele anderen Systeme kommt Paula ganz ohne Bewegungsmelder, Türsensoren oder Notrufknopf aus. Statt auf sichtbare Technik oder manuelle Bedienung zu setzen, erkennt Paula Veränderungen im Alltag ganz einfach über den Stromverbrauch im Haushalt.
Die Installation ist unkompliziert: Die Paula-Box wird an den digitalen Stromzähler angeschlossen. Anschließend lernt das System innerhalb von zwei bis drei Wochen typische Alltagsmuster im Stromverbrauch – zum Beispiel, wann das Licht eingeschaltet wird, der Wasserkocher benutzt oder der Fernseher eingeschaltet wird.
Bleibt eine Aktivität aus, fragt Paula über die App bei der betroffenen Person nach ob alles in Ordnung ist. Bleibt eine Rückmeldung aus, werden automatisch die hinterlegten Kontaktpersonen benachrichtigt.
Auch Urlaube, Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalte lassen sich ganz einfach in der App hinterlegen – das System wird einfach pausiert, um unnötige Benachrichtigungen zu vermeiden. Wird Paula danach wieder aktiviert, läuft alles wie gewohnt weiter.
Das Besondere an Paula:
Keine sichtbaren Notrufknöpfe.
Keine aufwändige Technik, die in der Wohnung verbaut wird.
Sicherheit, die im Hintergrund mitdenkt.
So hilft Paula, im Ernstfall schneller zu reagieren – und unnötig lange Liegezeiten zu vermeiden. Für mehr Sicherheit im Alltag – und mehr Sorgenfreiheit für Zu- und Angehörige.
Fazit: Die passende Lösung wählen
Aktive Notrufsysteme eignen sich vor allem für Menschen
die körperlich und kognitiv in der Lage sind, im Notfall selbst einen Knopf zu drücken,
die sich mit einem tragbaren Hilfsmittel wie einer Notfalluhr oder einem Armband wohlfühlen und dieses konsequent tragen
die ihre Sicherheit aktiv mitgestalten möchten – etwa bei Spaziergängen oder unterwegs.
Wer sich von aktiven Systemen stigmatisiert fühlt, diese ablehnt oder Angst hat, versehentlich Hilfe zu rufen, findet in passiven Notrufsystemen eine beruhigende Alternative. Diese Lösungen sind besonders geeignet für Menschen,
die allein leben und sich zusätzliche Sicherheit im Alltag wünschen,
bei denen eine Einschränkung der Motorik oder der kognitiven Fähigkeiten vorliegt
oder die keinen Notfallknopf tragen möchten oder können.
Passive Lösungen bieten eine solides Sicherheit. Sie sind unauffällig im Alltag und schlagen nur dann Alarm, wenn wirklich etwas Ungewöhnliches passiert.
Wer ein hohes Sicherheitsbedürfnis hat, kombiniert am besten aktive und passive Lösungen und nutzt beide. Denn:
„Sicherheit im Alltag beginnt mit dem richtigen System – und mit dem beruhigenden Gefühl, dass im Notfall jemand zur Stelle ist.“ (Susanne S., Linz.)
Finden Sie jetzt heraus, welches Notrufsystem zu Ihrer Lebenssituation passt und wie smarte Technik Sie und Ihre Angehörigen spürbar entlasten kann. Paula.Care | Inaktivität erkennen